Die sizilianische Stadt Palermo fiel im vergangenen Juni einem Hackerangriff zum Opfer. Touristen und Einheimische konnten tagelang nicht auf die Online-Angebote von Palermo zugreifen. Sämtliche digitale Dienstleistungen wurden vom Netz genommen, um Eingriffe in Datenschutz und Sicherheit der Verbraucher zu verhindern.
Plötzlicher Cyberangriff trifft Hauptstadt Palermo bis ins Mark
Am Morgen des 2. Juni lief in der sizilianischen Hauptstadt plötzlich gar nichts mehr. Ein bisher noch unbekanntes Team aus Hackern beschlagnahmte sämtliche Systeme der Stadt und legte die gesamte digitale Infrastruktur der italienischen Touristenmetropole lahm.
Betroffen sind unterschiedliche Bereiche, die vorsichtshalber direkt von der Stadt offline genommen wurden. Die öffentliche Videoüberwachung, digitale Verwaltungsangebote sowie Online-Dienstleistungen sind der Cyberattacke zum Opfer gefallen. Ein klar definiertes Motiv der Hacker ist noch nicht bekannt.
Touristen und Einheimische als Leidtragende des Angriffs
Besonders für Touristen, die sich auf einen sorglosen Aufenthalt in Palermo gefreut hatten, ist der Zwischenfall ein Ärgernis. Jährlich zieht die Metropole bis zu 2,3 Millionen Touristen an, die sich das italienische ‚dolce vita‘ für ein paar sonnige Tage zu eigen machen.
Theater- und Kinokarten, Tickets für Sportveranstaltungen und Museen sind nun aber online einfach nicht zugängig. Nach der zweijährigen Reisepause und vielen Beschränkungen in den meisten europäischen Großstädten, sollte der Tourismus diese Saison wieder so richtig durchstarten. Gleich zu Beginn des Sommers steht der Stadtrat in Palermo jetzt aber schon vor einer digitalen Krise.
Das Ausmaß des Angriffs ist noch immer nicht endgültig geklärt, die Folgen erstrecken sich jedoch über Bürokratie, Verwaltung und Kommunikation der Stadt. Dabei sind auch die örtlichen Polizeidienststellen und Ämter der Stadt Palermo betroffen. Spätestens wenn es um die Sicherheit und den Schutz der Bevölkerung geht, wird die Attacke auch zu einem Angriff auf die systemrelevanten Kräfte.
Stadt Palermo vor Daten-Diebstahl-Eklat
Kurz nach dem Angriff wurden viele Vermutungen laut, warum sich die Attacke genau zu diesem Zeitpunkt ereignet habe. Zu Beginn nahm man noch an, eine pro-russische Aktivistengruppe wolle Italien für seine Unterstützung an die Ukraine abstrafen. Inzwischen spekuliert man jedoch eher auf einen Malware-Angriff, bei dem große Mengen privater Daten aus dem öffentlichen Netz gezogen wurden.
Wäre das der Fall, würden die aktuellen Unannehmlichkeiten nur den Beginn eines viel größeren Skandals markieren. Denn die europäische Datenschutz-Grundverordnung sieht in Situationen solch hohen Datenverlusts in der Regel eine sofortige Einleitung von Ermittlungen vor.