Zahlreiche Internetkonzerne und Wirtschaftsunternehmen versprechen sich von der Symbiose des Internets der Dinge (IoT) mit der Blockchain-Technologie die Lösung vieler gegenwärtiger Probleme. Die Ledger-Technik soll dabei u.a. bestehende Unzulänglichkeiten hinsichtlich des Identitätsmanagements, der Logistik und des Vertragsrechts im Internet beheben helfen.
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Internet der Dinge: Einfallstor für Sicherheitsgefahren
Das Internet der Dinge verknüpft Geräte, Nutzer, Orte und Applikationen miteinander, um optimierte Werte zu schaffen. Die dabei verbauten intelligenten Sensoren, automatisierten Systeme und smarten Messgeräte erheben, verarbeiten und spielen Daten auf Dashboards aus, die helfen sollen Fertigungs- und Vertriebsprozesse zu optimieren. Schätzungen gehen davon aus, dass etwa 50 Milliarden Geräte bis 2030 an diese Ökosysteme angebunden sein werden.
Aber mit jeder angeschlossenen Einheit wächst auch die Gefahr von Sicherheitsverletzungen. Die schiere Masse an Endgeräten vieler verschiedener Anbieter macht es in den meisten Fällen unmöglich, sie auf digitale Einfallstore, Schwachstellen und Leaks zu überprüfen. Somit sind Hacking-Attacken und DDOS-Angriffe fast ebenso vorprogrammiert wie Datenschutzverletzungen und Betriebsstörungen.
IoT und Blockchain: dezentrale Sicherheit
Die Blockchain-Technologie erscheint vielen Nutzern in diesem Zusammenhang als die Lösung derartiger Probleme. Ihre auf Dezentralität und Kryptographie beruhende Infrastruktur ermöglicht Dienste, die helfen können, das Vertrauen zwischen Geschäftspartnern zu stärken, Urheber- und Vertragsrechtsfragen eindeutig zu fixieren, sowie Vertriebsstrukturen effizienter zu gestalten.
Mehr Vertrauen durch Blockchain Smart Contracts
Blockchains sind in der Lage vertrauensbildende Maßnahmen zwischen Geschäftstreibenden zu etablieren. So ist es z.B. elementarer Bestandteil von Smart Contracts, das einmal gesetzte Ledger-Blöcke nicht mehr veränderbar sind. Diese kassenbuchartigen Einrichtungen mit Ewigkeitscharakter können von allen Nutzern eingesehen und somit verifiziert werden, was nachträgliche Manipulationen unmöglich zu machen scheint. Einen Vorteil, den immer mehr Branchen für sich entdecken, allen voran die Logistik und das Gesundheitswesen.
Besser geschützte Identitäten durch die Blockchain
Zentrales und immer wiederkehrendes Problem bei jeglichen Transaktionen im Internet ist der Schutz und das Vertrauen in, der daran beteiligten Identitäten. Immer häufiger wird deren Kompromittierung oder ihr Diebstahl beklagt und höhere Authentifizierungstandards gefordert. Die damit einhergehende Unzuverlässigkeit von Nutzerprofilen erschwert in vielen Bereichen nachhaltige Geschäftsbeziehungen. Die Blockchain Technologie kann da Abhilfe schaffen, indem sie hier verstärkte Verwaltungs-, Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten schafft.
IoT-Blockchain: Herausforderungen der Infrastruktur
Bevor sich diese vielversprechende Techniklösung jedoch voll entfalten kann, müssen vorab noch einige Baustellen behoben werden. Allem voran stehen berechtigte Bedenken vieler Anwender hinsichtlich der aufzubringenden Rechenleistungen. Ein Kennzeichen des Internets der Dinge ist, dass viele verschiedene Geräte in einem System zusammengeschlossen sind. Aber nicht jedes IoT-fähige Gerät ist auch automatisch fähig, die für die Blockchain benötigten hochenergetischen Verschlüsselungsprozesse in der dafür notwendigen Schnelligkeit bewältigen zu können.
Dieser Problemlage könnte zukünftig mit strategischen Planungen bereits bei Entwicklung und Produktion dieser Anlagen begegnet werden. Ein weiteres Hindernis bei der Implementierung eines IoT-Blockchain Standards ist die vielerorts nicht ausreichend vorhandene Speicherkapazität. Für die Speicherung aller beteiligten Geräteidentitäten und die mit ihnen realisierten Geschäftsprozesse wird wegen der Dezentralität der Technik zwar kein eigener Server mehr benötigt. Aber für die Knotenplatzierung werden dennoch enorme Ressourcen vorausgesetzt, vor allem, wenn davon auszugehen ist, dass die Ledger mit der Zeit immer größer werden.
IoT-Blockchain: Marktausblick
Branchenkenner attestieren dem IoT-Blockchain Segment ein Umsatzpotential von bis zu 3 Milliarden US-Dollar. Für den Zeitraum bis 2025 wird für die weltweite Blockchain-IoT Branche ein CAGR von 91,4 Prozent veranschlagt. Der Blockchain wird dabei zusehends die Rolle als Vermittler zwischen IoT und Datensicherheit zugeschrieben. Möglich wird diese prognostizierte Entwicklug durch die Vielzahl an technischen Einsatzmöglichkeiten. Von Smart Cities über den Medizinsektor bis hin Micropayment und Lebensmittelsicherheit zeichnen sich jetzt einige praktikable Erfolgsmodelle ab.